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TSV/FC Korbach verteidigt Futsal-Titel
Auch in diesem Jahr ist der TSV/FC Korbach die beste Futsal-Mannschaft im Kreis Waldeck. Für die Überraschung sorgt ein A-Ligist.

Last-Minute-Tore, die ein Spiel komplett auf den Kopf stellen können, prägen den Fußball drinnen wie draußen. Der Hallenkick lebt aber besonders von Wendungen binnen Sekunden, zumal dort ein Spiel nur so lange dauert wie in der Bundesliga oft die Nachspielzeit. Bei den Kreismeisterschaften im Futsal am Sonntag, bei denen zuvor die Frauen der SG Landau/Wolfhagen den Titel geholt hatten, in der Bad Arolser Großsporthalle waren die K.o.-Spiele meist früh entschieden, aber krachende Schlusssekunden waren auf dem Weg dahin das Salz in der Suppe.
Eine packende Endphase beispielsweise sorgte dafür, dass eine Neuauflage des Endspiels von 2024 nicht zustande kam. Bis über die Hälfte des Gruppengeschehens hinaus hatte nicht nur der TSV/FC Korbach in Gruppe A seine Favoritenrolle bestätigt – die von Thorsten Beil betreute Elf hatte am Ende alle vier Partien gewonnen. Auch Vorjahresfinalist SC Blau-Gelb schien die Weichen für ein Hansestadt-Endspiel zu stellen.
Mit zwei 3:0-Erfolgen waren die Korbacher in Gruppe B gestartet, und das 1:0 gegen die SG Fürstenberg/Immighausen wirkte bis dato wie ein kleiner Schönheitsfehler. Zumal die Konkurrenten keine Konstanz zeigten. KOL-Team SG Lelbach/Rhena, vergangenes Jahr immerhin Dritter, spielte nur 1:1 gegen den TuS Massenhausen und hatte gegen die Lichtenfelser 0:3 verloren, die wiederum leisteten sich ein 0:4 gegen die ansonsten punktlose SG Nieder-Waroldern/Landau.
Nach Fürstenbergs 2:0 gegen Massenhausen standen zwei Teams mit sieben Zähler fest. Entscheidung? Mitnichten. Lelbach/Rhena ergriff gegen die Blau-Gelben den letzten Strohhalm. Lange stand es 0:0, Korbach wähnte sich in Sicherheit. 14 Sekunden vor dem Abpfiff ging Lucas Esleben „all in“. Er bugsierte das kleine Leder sehenswert aus elf Metern in den rechten Torwinkel, und die Bank der SG kannte kein Halten mehr.
Die Turnierleitung holte den Rechenschieber, Esleben und Co. hatten schon vorher gerechnet und wussten: In der Dreiertabelle für den Direktvergleich stehen wir vor Blau-Gelb. In der Tat. Bitter für die an sich stark spielenden Korbacher, die nur zwei Gegentreffer kassierten, aber dennoch vorzeitig duschen mussten. „Wir hatten ein gutes Kollektiv. Und der eine oder andere hat uns wohl unterschätzt“, freute sich hingegen der Korbacher Tony Diaz, Trainer bei Fürstenberg/Immighausen. Mit dem Unterschätzen war es dann in den Spielen um die „Fleischtöpfe“ freilich vorbei. Der SV Ittertal ließ im Halbfinale mit dem 4:0 gegen den A-Ligisten keine Zweifel aufkommen und zog ins Finale gegen den TSV/FC Korbach ein. Damit trafen sich die beiden Teams, die in der Gruppe A drei Stunden zuvor beim Korbacher 3:0 schon einmal gegenüberstanden.
Der Kreisoberligist verlor aber keine weitere Partie und hatte mit einem 1:1 gegen Bad Arolsen dafür gesorgt, dass Gastgeber TuS nicht wie im Vorjahr unter den Top vier landete. Keine Rolle spielten der sieglose Gruppenligist Altenlotheim und die FSG Buchenberg/Ederbringhausen, die mit dem einzigen Turniertreffer zumindest zum Abschluss den TSV im Lieblingsderby besiegte.
„Ich glaube, wir haben unser Glück aufgebraucht“, hieß es in den Reihen der Lelbacher und Rhenaer nach dem Halbfinale. Die SG hatte, erneute durch Esleben, gegen Korbach 2:50 Minuten vor dem Ende zum 1:1 ausgeglichen, nachdem ein Eigentor den TSV/FC in Front gebracht hatte. Doch nur 25 Sekunden hatte der Gruppenligist die Antwort durch das Siegtor von Raphael Chirakakis parat.
Zurück zum Finale: Die Ittertaler boten Korbach beim zweiten Anlauf mehr Paroli, mussten aber schon ab der 20. Sekunde einem Rückstand hinterherlaufen, weil Chirakakis zwei Meter vor dem Tor im Gewühl hellwach war. Fortan versuchte es der SVI immer wieder, meist endeten die Angriffe in guten, aber erfolglosen Distanzschüssen. Im Ruhe bewahren und kombinieren waren diesmal die Korbacher besser, die vier Minuten vor dem Ende die Entscheidung besorgten. Eine feine Dreier-Kombi vollendete Sven Leonhardt zum 2:0. Als ein Itter‘scher Schuss 15 Sekunden vor Ultimo hauchdünn vorbeistrich, war die letzte Chance auf mehr Spannung vertan. Auch dieses letzte Spiel des langen Turniertages blieb ohne Sechs-Meter-Schießen.
TSV Korbach spielt in Arolsen um Hessentitel
„Als Titelverteidiger war es selbstverständlich, hier wieder anzutreten.. Und ich finde, unser Sieg war sehr verdient. Wir haben einen guten Ball gespielt“, sagte TSV/FC-Coach Thorsten Beil, dessen Team nun den Kreis Waldeck bei der Hessenmeisterschaft vertreten darf. Sie findet am 15. Februar an gleicher Stelle in Bad Arolsen statt. Auch Sacha Lehmann war zufrieden und zeigte sich durchaus als Fan des Hallenkicks. „Wir haben zwei Turniere gespielt als zusätzlich Bewegungseinheit vor dem Trainingsstart. Und auch diesmal lief es wieder gut“, so der Ittertal-Coach, der sich freute, im Gegensatz zum Rhodener Masters diesmal keinen Verletzten davon getragen zu haben.
Platz drei, wie im Vorjahr, hatte sich Lelbach/Rhena gegen Fürstenberg/Immighausen gesichert. Die Tore beim 2:0 gegen die Lichtenfelser SG erzielten Johannes Müller und Lucas Esleben per Penalty.
Waldeckische Landeszeitung vom 21.01.2025 von Dirk Schäfer