So lief‘s für den TSV/FC Korbach: Nur die Abwehr macht weiter Sorgen
Rang sechs in der Tabelle und zweitbestes Waldecker Team – mit dem Abschneiden zur Winterpause ist Fußball-Gruppenligist TSV/FC Korbach zufrieden.
„Damit wäre ich zu Saisonbeginn sehr einverstanden gewesen“, sagt Trainer Uwe Tenbusch. „Wir haben das erreicht, was wir wollten: einen Platz im gesicherten Mittelfeld.“ Das ist in einer ausgeglichenen Liga auch wichtig, um zunächst ohne großen Druck in die Restrunde Anfang März zu gehen.
„Jeder kann jeden schlagen“, mahnt Tenbusch. „Außer Willingen vielleicht: Die spielen aber auch in einer eigenen Liga.“ Neun Punkte Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsrang sind zunächst ein ordentliches Polster, aber auch noch keine endgültige Sicherheit. „Wir müssen sehen, dass wir genauso gut in die Restrunde starten, wie im August in die Saison“, fordert der Trainer, die Konzentration hochzuhalten. „Noch sind wir nicht auf der sicheren Seite.“
„Unverständlich hohe Belastung“ für Tenbusch
Tenbusch war nach einer holprigen Vorbereitung, die durch viele Ausfälle gekennzeichnet war, mit gemischten Gefühlen in die Runde gegangen. In den ersten Spielen fehlte zum Beispiel mit Raphael Chirakakis ein zentraler Spieler in der Abwehr, der von Lukas Beil allerdings gut vertreten wurde. Während der Saison mussten die Korbacher in sechs Spielen auch auf Niklas Nowotny verzichten, der im Zentrum ebenfalls Stammspieler ist. Dennoch fanden die Kreisstädter gut in die Runde, nach fünf Spieltagen hatten sie sieben Zähler gesammelt – die Grundlage für die bislang ordentliche Ausbeute. Darunter war beispielsweise ein 1:0-Sieg über Schwalmstadt.
Tenbusch lobt in diesem Zusammenhang seine Spieler, auch mit Blick auf die seiner Meinung nach „unverständlich hohe Belastung“ im ersten Saisondrittel mit acht Spielen innerhalb nur weniger Wochen. „Alle hatten erkannt, dass es für uns schwer werden könnte, wenn wir keinen guten Start hinlegen. Das hat uns enger zusammengeschweißt.“
TSV/FC Korbach: Anfällig für Konter
Was den Trainer allerdings stört, sind die weiterhin vielen Gegentore. Eigentlich wollte Tenbusch sein Team in der Abwehr weitaus stabiler stehen sehen, wie in der vergangenen Spielzeit, als der TSV/FC 54 Gegentreffer kassierte. Nach 18 Spielen in dieser Saison klingelte es jedoch schon wieder 33 Mal im Korbacher Kasten – statistisch ist dies ein sogar noch leicht schlechterer Wert. Nur zwei Mal, beim 1:0 über Schwalmstadt und dem 2:0 gegen Eintracht Edertal, spielten die Korbacher bislang zu Null.
Für Tenbusch liegt dies zum einen an der offensiven Spielweise seines Teams mit hohem Angriffspressing. „Dadurch sind wir eben auch anfälliger für Konter“, weiß der Polizeibeamte. Zum anderen unterlaufen seinen Spielern aber auch immer wieder individuelle Aussetzer, die zu Gegentoren führten. „Solche Fehler kannst du eben nicht immer kompensieren“, weiß Tenbusch. „An der Taktik liegt das dann auch nicht“, ist der Trainer überzeugt, der vor wenigen Wochen zusammen mit Co-Trainer Thorsten Beil seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt hat.
Dass diese Ankündigung Auswirkungen auf die Restrunde haben wird, glaubt Tenbusch nicht. „Wir machen zielgerichtet weiter“, kündigt der Trainer an, der mit dem TSV/FC seine fünfte Saison absolviert. Bleibt sein Team, das personell unverändert in die Restrunde gehen wird, im oberen Mittelfeld, wäre dies eine Bilanz, mit der das Korbacher Lager mit Sicherheit gut leben könnte.
Waldeckische Landeszeitung vom 04.12.2024 von Thorsten Spohr