Martin Wagner sieht ein „Schauenburg 2.0“
Fast eine Stunde lang hatten die Fußballer des TSV/FC Korbach das Gastspiel bei der FSG Gudensberg mit den besseren Torchancen gestaltet. Es kam nur nichts dabei rum. Das Ergebnis am Ende: eine herbe 0:5 (0:1)-Pleite im zweiten Auswärtsauftritt der Gruppenliga-Saison. Trainer Martin Wagner stellte ihn wegen der Parallelen unter den Titel „Schauenburg 2.0“ – in Hoof hatten die Hansestädter allerdings nur drei Tore kassiert.Die Korbacher hatten gut begonnen. Gleich in der 2. Spielminute bot sich Laurin Lange die erste Tormöglichkeit, er legte den Ball knapp rechts vorbei. Derselbe Spieler (38.) sowie, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, Leotrim Aliqki vergaben weitere Topgelegenheiten. Dazu gab Schiedsrichter Julian Leinweber den Treffer von Bjarne Deselaers nach einer Ecke nicht, er hatte ein Foul des Stürmers gesehen. Eine Entscheidung, mit der Martin Wagner haderte.
Der Trainer verwies auf „vier richtig gute Chancen“ und fand, mindestens ein Gleichstand zur Pause „wäre in Ordnung gewesen“. Tatsächlich lagen die Gäste zurück, weil die FSG ihre erste Chance gleich verwertet hatte. Nach einem Ballverlust von Aliqki in der gegnerischen Hälfte startete Gudensberg sein gefürchtetes Umschaltspiel und Danilo Daumer erzielte auf Vorlage von Tom SIebert das 1:0 (12.).
Der TSV/FC startet mit Tempo in die zweite Halbzeit. Deselaers bot sich die nächste Gelegenheit, doch nach dem Angriff und Flanke über links schloss er zu zentral ab, und Torwart Christoph Rausch konnte parieren. Die Vorentscheidung gegen Korbach fiel per Doppelschlag.
Erst nutzte Finn Pfalzgraf am langen Pfosten per Kopf das Zuspiel von Nick Siebert, nachdem die zahlenmäßig überlegene Korbacher Abwehr ein Handspiel reklamiert und „abgeschaltet“ (Wagner), der Unparteiische aber nicht gepfiffen hatte (57.). Dann konnte Aliqki den starken Nick Siebert im Strafraum nach einem langen Ball nur noch mit Foul stoppen; den fälligen Elfmeter verwandelte Carlos Rohrmann zum 3:0, obwohl Torwart Sören Beckmann noch am Ball war (60.).
Die Mannschaft habe danach nicht die Köpfe hängen lassen, sondern es weiter versucht, sagte Wagner, der da längst auf ein 3-5-2-System umgestellt hatte. Und doch: In der Nachspielzeit wurde aus der Niederlage eine echte Watschn. Beim 4:0 ließ der 17 Jahre alte Kerim Akin Korbachs Abwehr alt aussehen, beim 5:0 nutzte Nick Siebert eine Vorlage von Tim Prüfer. Trainer Wagner wusste: „Für die Jungs fühlt sich so ein 0:5 bitterer an als ein 0:3.“ Die Kräfteverhältnisse spiegelte es nicht korrekt wider.
Quelle: Waldeckische Landeszeitung vom 25.08.2025


