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Berichte aus der Jugendabteilung - TSV/FC Korbach

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Berichte aus der Jugend
Krönung der Zick-Zack-Saison für die A-Jugend des TSV Korbach
Nach einer ereignisreichen Runde wurde TSV Meister, dabei hatte vor der Saison fast keiner mit den Hansestädtern gerechnet.

Alfred Hitchcock oder Stephen King hätten kein spannenderes Drehbuch für dieses Finale der Gruppenligasaison der A-Jugendfußballer schreiben können. Es reichte nicht, dass Korbach und die JSG Friedrichstein/Edertal punktgleich auf die Zielgerade einbogen und dann gemeinsam mit jeweils 46 Punkten die Ziellinie überschritten. Nein, ein Entscheidungsspiel musste nach 22 Spieltagen her, um den Meister zu ermitteln und auch das reichte nicht. Nach einem 0:2-Rückstand, dem 2:2-Ausgleich und der torlosen Verlängerung musste ein Elfmeterschießen die Entscheidung herbeiführen und die entschied der TSV mit 9:8 für sich.

„Im Spiel um die Meisterschaft waren wir in der ersten Hälfte klar schwächer, in der zweiten Hälfte sind wir immer besser ins Spiel gekommen und unsere Ausdauer kam uns am Ende zugute“, freute sich Außenverteidiger Falk Schneider über den Sieg und bezeichnete seine Mannschaft als „Comeback-Mannschaft“.
Die Freude nach dem letzten und entscheidenden Elfmeter war natürlich riesengroß, sicherlich auch, weil es nicht das primäre Ziel des TSV war, Meister zu werden. „Anfangs haben wir gedacht, ein Mittelfeldplatz bis Rang fünf ist möglich, dann haben wir gesehen, dass es gut läuft – es hat Bock gemacht“, erinnert sich Kapitän Selim Ciplak an den Saisonbeginn. Der Kader war zu Saisonbeginn mit 16, 17 Spielern nicht zu groß und die nachrückenden B-Jugendlichen taten sich in der Vorbereitung und anfänglichen Einsätzen schwer.

Spannung über die ganze Saison

Das Duell um den Titel war nicht das einzige Spannungsfeld der Saison, denn bis in die Schlussphase der Meisterschaft hinein hatte noch ein Drittel der Konkurrenz die Chance, Meister zu werden. Wie es der Spielplan wollte, mussten auch noch alle in der entscheidenden Phase gegeneinander antreten. Im drittletzten Spiel verloren die beiden Führenden TSV Korbach und Friedrichstein/Edertal gleichzeitig unerwartet, der dritte Vertreter des Waldecker Fußballkreises, die JSG Twistesee, holte auf und war plötzlich wieder im Meisterschaftsgeschehen vertreten.
Danach ließen Korbach und Friedrichstein nichts mehr anbrennen, spannend blieb es aber doch, denn Korbach gewann im letzten Spiel in Unterzahl gegen Wolfhagen knapp mit 1:0. Das Siegtor fiel dabei erst im Schlussdrittel. Friedrichstein tat sich in seinem letzten Spiel auch schwer, gewann aber mit 3:1 gegen Absteiger JSG Edersee/Eder. „Wenn alle an Bord sind“, so lautete das Saisonziel des Trainer-Duos Volker Schnatz und Thomas Regel „oberes Mittelfeld“. So verlief die Saison auch im „Zick-zack-Modus“ bis zum 15. Spieltag, wenngleich der TSV nie schlechter als auf Platz sechs weilte. „Klar, es waren auch weniger gute Spiele dabei, aber wir haben gemerkt, dass wir als Mannschaft richtig gut kicken können und wir haben gemerkt, dass wir als Mannschaft eng zusammengewachsen sind“, sah auch Kapitän Selim Ciplak eine Weiterentwicklung des Teams im Laufe der Saison.

Teamgeist als großes Plus

Ab Spieltag 15 war Korbach erster Verfolger von Tabellenführer Friedrichstein/Edertal, ab dem 18. Spieltag waren sie gleichauf. Dabei hatten die Spieler des älteren Jahrganges noch die Doppelaufgabe den Senioren beim erfolgreichen KOL-Aufstieg der Reservemannschaft des TSV zu helfen. „Wir hatten Höhen und Tiefen, Probleme mit Verletzten und die Belastung durch Abstellungen von Spielern an die Senioren“, sagt Offensivspieler Arlon Rama, der selbst vier Monate mit einem unentdeckten Lendenwirbelbruch spielte. „Ich dachte, es wäre eine Verspannung oder ähnliches, der Arzt hat zunächst auch nichts entdeckt und mir geraten viel zu dehnen. Dann hat es immer für Kurzeinsätze gereicht.“ So spricht Trainer Regel von zwei entscheidenden Momenten: „Zum einen nach der Pokalniederlage gegen Mitkonkurrent JSG Twistesee und im Spiel in Nordshausen, als wir in Unterzahl waren, aber mit einer geschlossenen und kämpferischen Mannschaftsleistung noch gewinnen konnten. Das hat was mit der Mannschaft gemacht, sie hat gemerkt, wie wichtig der Zusammenhalt ist.“, so der Coach, der daraus Positives ableitete: „Der Teamgeist war dann auch die Stärke der Mannschaft, gepaart mit Charakterstärke. Keiner wurde von der Mannschaft zurückgelassen.“ Dem stimmt auch Rama zu: „Unsere Mannschaft war über die Dauer sicher nicht die beste, aber wir haben füreinander gekämpft, das hat es ausgemacht“.

Nebenher mit den Senioren aufgestiegen

Regel lobt vor allem die Spieler, die regelmäßig im Seniorenbereich aushalfen: „Hut ab vor der Leistung der fünf Spieler, die ab der Rückrunde bei den Senioren permanent ausgeholfen haben. Es war ein Glück, dass sie das verletzungsfrei überstanden haben, es war ein Schlüssel zum Erfolg.“ Dazu verkündet der Trainer, der in der neuen Saison auf Rama und Ciplak verzichten muss – beide rücken in den Seniorenkader auf – wie es künftig weitergeht: „Wir nehmen das Aufstiegsrecht an und spielen Verbandsliga. Dazu kommt der Korbacher Albin Muharremi vom KSV Baunatal zurück. Ich werde die Traineraufgabe übernehmen, Volker Schnatz agiert im Hintergrund und ich hoffe auf die Unterstützung der Eltern“, so der Coach. Der bisherige „Chef-Trainer“ Volker Schnatz ist mega stolz auf das gesamte Team und dankt insbesondere Jochen und Manfred Adamietz für die Unterstützung und seinem „Co“ Thomas Regel, der aufgrund von familiären Angelegenheiten von Schnatz mehr im Rampenlicht stand. Er lobte sein Team, wie es mit der Situation umgegangen ist: „Die Jungs haben das aber als Ansporn genommen und sich umso mehr in die Zweikämpfe in den Spielen geschmissen. Ich wünsche allen Beteiligten, dass sie aus dieser sehr speziellen Saison sehr viel für ihr weiteres Leben, nicht nur fußballerisch, mitnehmen.“
Davon, dass der TSV sich auch in der Verbandsliga nicht verstecken muss, geht der scheidende Kapitän aus: „Mir hat es Spaß gemacht, als Kapitän zu fungieren, mit den älteren Spielern konnten wir viel zusammen managen. Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie jetzt Verbandsliga spielen kann“, so Ciplak. Denn auch er weiß: Wenn der entstandene Teamspirit so weitergeht, ist für den TSV alles möglich.

Quelle: Waldeckische Landeszeitung vom 28.06.2025
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